Ein spannender LABVisit in Oslo – Museumsforschung und Technologie

 

Letzte Woche hatten zwei Mitglieder des BILAD-Projekts, Doris Lewalter und Stephanie Moser, die Gelegenheit, im Rahmen eines LABVisits Palmyre Pierroux, ein weiteres Mitglied des BILAD-Netzwerks, in Oslo (Norwegen) zu besuchen. Diese Reise stellte eine einmalige Gelegenheit dar, die innovativen Ansätze zur Museumsforschung in Norwegen kennenzulernen

Der Besuch begann im Nationalmuseum Oslo, das im Jahr 2022 in einem architektonisch beeindruckenden Gebäude wiedereröffnet wurde. Dort trafen wir Palmyre, die uns ihrer Kollegin Dimitra Christidou vorstellte, die an der Online-Plattform SEEZ arbeitet. Diese Plattform erfasst das Besucherverhalten in Museen und sammelt Echtzeitdaten, die es Forschenden ermöglichen, Engagement-Muster, Bewegungswege und Verhaltensweisen der Besucherinnen und Besucher zu analysieren und zu verstehen. SEEZ bietet die Möglichkeit, Interaktionen von Einzelpersonen und Gruppen innerhalb von Ausstellungen nachzuvollziehen, was Museen wertvolle Einblicke gewährt und zur Verbesserung des Ausstellungsdesigns sowie der Besucherbindung beiträgt. Die Erfahrung, SEEZ im Nationalmuseum in Aktion zu erleben, war inspirierend und eröffnete uns neue Perspektiven darauf, wie datengestützte Erkenntnisse unser Verständnis von Besuchererfahrungen auf messbare und tiefgreifende Weise bereichern können. Nach der Erkundung des Museums führte Palmyre uns zu einem Abendessen in einem neu eröffneten norwegischen Fischrestaurant am Hafen in der Nähe des Museums aus, wo wir in ungezwungener Atmosphäre anregende Gespräche führten.

Am folgenden Tag wurden wir eingeladen, Palmyres Arbeitsgruppe am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Oslo zu treffen. Dort wurden wir Ole Smørdal vorgestellt, der das digitale Labor leitet, sowie Dr. Maja Nurdtug. Beide präsentierten uns einige ihrer laufenden Projekte, die sich an der Spitze der Bildungsforschung und digitalen Interaktion befinden. Diese Begegnung bot uns die Gelegenheit, Überschneidungen mit unserer eigenen Forschung zu identifizieren, was wertvolle Diskussionen mit dem Team anregte und potenzielle Perspektiven für zukünftige Kooperationen eröffnete. Zur Mittagszeit trafen wir Rolf Steier in einem Café in der Nähe der Oslo Metropolitan University, wo wir Ideen zu interdisziplinären Ansätzen in den Museumswissenschaften austauschten und Verbindungen zwischen Technologie und Besuchererfahrung ermittelten.

Den verbleibenden Teil unseres Besuchs widmeten wir der Erkundung von Oslos lebendiger Kulturszene, einschließlich des renommierten MUNCH-Museums, der kürzlich eröffneten öffentlichen Bibliothek, des Astrup Fearnley Museums für Moderne Kunst, des Skulpturenparks Ekebergparken sowie einer immersiven Ausstellung mit dem Titel „The Viking Planet“. Jedes besuchte Museum und jede Institution boten einzigartige Einblicke in Oslos Ansatz zur kulturellen Bewahrung und Öffentlichkeitsarbeit, was die bedeutende Rolle von Zusammenarbeit und interdisziplinärer Forschung in diesem Bereich unterstrich.

Rückblickend sind wir dankbar für die Gelegenheit, mit einer so talentierten und zukunftsorientierten Gruppe von Forschenden und Kulturschaffenden zusammenzuarbeiten. Wir kehrten mit einer Fülle neuer Ideen, einer bereichernden Perspektive und dem starken Gefühl nach München zurück, dass unsere gemeinsame Arbeit im BILAD-Projekt ein erhebliches Potenzial für die Weiterentwicklung der Museumswissenschaften und der Besucherbindung über nationale Grenzen hinweg birgt.