Leibniz-Kompetenzzentrum Bildung im Museum

Im Kompetenzzentrum Bildung im Museum haben sich die acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft mit vier Bildungsforschungseinrichtungen aus dem Leibniz Forschungsnetzwerk Bildungspotenziale sowie der TU München zusammengeschlossen mit dem Ziel, empirische Bildungsforschung zu Museen als informelle Lernorte und Besucher*innenforschung in Deutschland gemeinsam voranzubringen. Dabei steht die Verbindung von Theorie und Praxis im Vordergrund: Durch die enge Zusammenarbeit können Forschungserkenntnisse unmittelbar in die Bildungspraxis in den Museen umgesetzt und dort evaluiert werden und die Ergebnisse wiederum Einfluss auf die Forschung nehmen. Unsere aktuellen Forschungsfelder sind Besucher*innenforschung, Informelles Lernen und Wahrnehmung und Informationsverarbeitung.

Die einzigartige, enge Zusammenarbeit empirischer Lehr-Lernforschung und Museumsvermittlung Im Kompetenzzentrum Bildung im Museum trägt dazu bei, ein besseres Verständnis von Besuchsentscheidungen und Lernprozessen zu bekommen. Die acht Leibniz-Forschungsmuseen forschen gemeinsam mit den fünf Bildungsforschungseinrichtungen zu Fragen der Wirkung, der Voraussetzungen und der Bedingungen für erfolgreiche Vermittlungsformate in Museen. Die Kooperation im Kompetenzzentrum zielt dabei sowohl auf die Bearbeitung übergreifender Forschungsfragen wie auch auf die Einbindung verschiedener Disziplinen in die Entwicklung zentraler Fragestellungen in der Besucher*innenforschung. Das Kompetenzzentrum Bildung im Museum hat das Ziel, gemeinsame Forschungsansätze zu entwickeln und zu etablieren und so langfristig zu einer höheren Standardisierung und damit Vergleichbarkeit der Besucher*innenforschung in Deutschland beizutragen. Daher fungiert das Kompetenzzentrum auch als nationale Anlaufstelle für Forschung in Museen und fördert gezielt den Austausch zwischen den Stakeholdern.

LePAS

Ein aktuelles, zentrales Projekt des Leibniz-Kompetenzzentrums Bildung im Museum ist das von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Projekt LePAS (Leibniz-Platform for Advancing and Supporting Visitor Research in Museums). LePAS hat sich zum Ziel gesetzt, Werkzeuge zur Gewinnung zuverlässiger, standardisierter Besucher*innendaten zu sammeln, (weiter) zu entwickeln und auf einer benutzerfreundlichen Forschungsplattform bereitzustellen. Ergänzt wird das Paket um Schulungsmaßnahmen, die Museen dabei unterstützen fundierte Besucher*innenforschung selbstständig umzusetzen. Das LePAS-Projekt besteht daher aus drei Komponenten: 1) ein modulares Set von zuverlässigen und validen Forschungsinstrumenten, die museums- und besuchsrelevante Fragestellungen aus unterschiedlichen Bereichen (z.B. demografisch, kognitiv, psychologisch); 2) eine Datenerfassungs- und Analyseplattform, die eine einfache Zusammenstellung und Verwaltung von Besucher*innenbefragungen sowie einfache deskriptive und vergleichende statistische Analysen von Befragungsergebnissen ermöglicht und 3) ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsprogramm, das Museen nicht nur dazu befähigt zuverlässig Daten zu erheben, sondern auch eigene Fragestellungen wissenschaftsbasiert anzugehen. Durch dieses Vorgehen werden verlässliche Vergleiche zwischen Museen in Bezug auf unterschiedliche Dimensionen ermöglicht, z.B. Besucherstruktur, psychologische Merkmale oder Lernverhalten in unterschiedlichen Umgebungen. Darüber hinaus wird LePAS dazu beitragen, dass die außerschulischen Lernorte gemeinsame Instrumente für die Besucher*innenforschung nutzen. Durch dieses Vorgehen wird nicht nur die führende Rolle der Leibniz-Gemeinschaft in der Museumsforschung in Deutschland gestärkt, sondern auch die Wirkung der Museen auf die Gesellschaft insgesamt.