Was sind die Hauptthemen Ihrer Arbeit?
Meine Arbeit konzentriert sich auf die empirische Erforschung digitaler Medien für Lernzwecke sowohl in der formalen als auch in der informellen Bildung. Ich interessiere mich besonders für Motivation, Selbstregulation und kognitive Belastung beim Lernen mit digitalen Medien. Die Lernarragements, mit denen ich mich befasse (oder befasst habe), umfassen beispielsweise die naturwissenschaftliche Bildung mittels multimedialen Lernumgebungen, Simulationen, Flipped-Classroom-Interventionen sowie Augmented-Reality-Umgebungen.
Was fasziniert Sie am Bereich der informellen Bildung?
Informelle Lernorte bieten vielfältige Möglichkeiten, sich an faszinierenden Artefakten zu erfreuen, sich neue Ideen zu holen und etwas über globale und lokale Kulturen zu lernen. Verschiedenste Arten von informellen Lernorten warten dabei mit einzigartigen Lernmöglichkeiten auf. Vor diesem Hintergrund bieten sie ein abwechslungsreiches Spektrum an Informationen für ein breit gefächertes Publikum. Dabei finde ich es besonders interessant, dass unterschiedlichste Intentionen für das Präsentieren von Objekten mit einer Vielzahl von Motivationen, sich diese anzusehen, zusammenspielen.
Hatten Sie schon einmal ein "Aha-Erlebnis" in einem Museum?
Ich kann mich tatsächlich an einige solcher Erlebnisse erinnern. Da ich in der Nähe von München aufgewachsen bin, führte mich einer meiner ersten Museumsbesuche ins Deutsche Museum. Zu den Besuchen gehörten die Vorführung eines Faradaysche Käfigs und das Planetarium, die beide einen großen Eindruck auf mich als kleines Kind machten.
Außerdem erinnere ich mich noch gut an einen Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau. Obwohl ich bereits viel über das Naziregime gehört und gelesen hatte, fand ich es sehr bedrückend und demütigend, an einem dieser Orte zu sein, an welchen derartige Gräueltaten geschehen sind. Besonders der Raum, in dem die Häftlinge rasiert und gebadet wurden - eine erniedrigende Prozedur - ist mir noch in Erinnerung. Dadurch wurde mir erst bewusst, wie wichtig es ist, solche Stätten für künftige Generationen zu erhalten, um zu erfahren, was dort geschah, und um zu verhindern, dass so etwas jemals wieder geschieht.
Und schließlich gefallen mir besonders Werke der bildenden Kunst. Bei meinen Besuchen in verschiedenen Kunstmuseen war ich immer aufs Neue überrascht, welche emotionale Wirkung die Gemälde oder Installationen auf mich hatten. Und so sehr ich etwa realistische, klassische Gemälde oder moderne Werke mag, war ich auch immer ein Fan von Konzeptkunst/Konzeptualismus, in welcher subversiver Humor, Gesellschaftskritik oder Skepsis die Ideen hinter den Kunstwerken stark beeinflussen. Dabei ist auch die Frage der Authentizität sicherlich eine Herausforderung...